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Wie Nachhaltigkeit Einzug in die Zementindustrie hält

Die Transformation der Wirtschaft ist einer der wichtigsten Aspekte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Banken spielen dabei eine tragende Rolle, stellen sie doch mit ihren Finanzierungslösungen den Schmierstoff der Wirtschaft zur Verfügung. Damit halten sie eine der wichtigsten Stellschrauben in der Hand, wenn es darum geht, Veränderungen in den Unternehmen anzustoßen.

Die ING hat sich mit dem Terra-Ansatz zum Ziel gesetzt, Unternehmen aus Branchen mit hoher CO₂-Emission in ihrem Kreditbuch bis 2050 klimaneutral zu stellen. Die Zementindustrie spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, da die Produktionsprozesse hier besonders CO₂-intensiv sind. Weltweit fallen bei der Herstellung jährlich rund 2,7 Mrd. Tonnen Kohlendioxid an, das sind rund acht Prozent der globalen Gesamtemissionen. Das CO₂ entsteht vor allem beim Brennen von Kalkstein zu Zementklinker, der für die Aushärtung und Bindungseigenschaften des Zements verantwortlich ist.

Um die Ziele von Terra zu erreichen, hat die ING auch für die Unternehmen in ihrem „Zementportfolio“ eine feste Zielgröße definiert: Bis 2030 soll der CO₂-Ausstoß auf 0,5 Tonnen pro Tonne Zement reduziert werden. Durch chemische und technische Verfahren in der Produktion sowie durch die Abscheidung und Speicherung des anfallenden CO₂ kann die Emission bei der Zementherstellung gemindert werden. Gleichzeitig sollen die Unternehmen einen Mindestanteil an alternativen Treibstoffen und Energien nutzen und sich Themen wie Kreislaufwirtschaft und Recycling widmen. Aber die Umstellung kostet. Hier kommen die Banken ins Spiel.

 

Nachhaltige Finanzierungslösungen sind komplex

Bei der Zusammenarbeit von Banken und Unternehmen geht es um weit mehr als nur darum, Zahlungsfristen zu überwachen. Nachhaltige Finanzierunglösungen sind komplex. Die ING verfügt mittlerweile über eine erhebliche Expertise in diesem Bereich und war an den drei wichtigsten Emissionen dieser Art in der Zementindustrie beteiligt.

Den Anfang machte 2020 Holcim, nach Umsatz der zweitgrößte Zementhersteller der Welt. Nach der Unterzeichnung der „Business Ambition for 1.5°C“-Vereinbarung der Science-Based Targets initiative (SBTi) begab das Unternehmen im November 2020 die erste an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelte Anleihe der Baustoffbranche.

CEMEX ging 2021 noch einen Schritt weiter. Das Rahmenwerk für nachhaltige Finanzierungen, das sogenannte Sustainability-linked-Financing-Framework, sah hier erstmals in der Zementindustrie auch verbindliche Ziele für die Nutzung alternativer Energien und eine Steigerung des Stromverbrauchs aus nachhaltigen Energiequellen vor.

Als dritter großer Produzent hat Heidelberg Materials in seinem Framework 2022 besonders ambitionierte Ziele zur CO₂-Reduktion verankert: Die Emissionen sollen bis 2030 um rund 30 Prozent auf 400 Kilogramm pro Tonne Zement sinken. Umgesetzt werden soll dies über einen Sustainability-linked Bond sowie über ein nachhaltiges Commercial-Paper-Programm. Werden die Ziele im CP-Programm nicht erreicht, zahlt das Unternehmen einen Zinsaufschlag, der an eine Naturschutzorganisation weitergleitet wird. Daneben spielt im Framework auch erstmals das sogenannte Abscheiden von Kohlendioxid (Carbon Capture) eine Rolle: Weitere 10 Millionen Tonnen CO₂ sollen dabei über eine neue Abscheideanlage in Norwegen bis 2030 eingespart werden.

Die ING hat die drei Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Ziele und der Strukturierung der entsprechenden Rahmenwerke beraten. Die gewonnene Expertise floss in der Folge auch in andere Projekte ein. So gestaltete die ING 2022 das erste nachhaltige Schuldscheindarlehen von Holcim. Bei Heidelberg geht die Rolle der ING über die Finanzierung hinaus: Als Sustainability Target Agent prüft sie, ob die vereinbarten Ziele eingehalten werden, und wenn nicht, ob die Spendenzahlung geleistet wurde.

Bei der nachhaltigen Transformation der Wirtschaft können Banken mehr sein, als reine Finanzierer. Ihre Expertise bei der Strukturierung von Finanzierungen sowie ihre Kenntnis der jeweiligen Branchen machen sie zu einem gefragten Sparringspartner. So helfen sie Unternehmen, ihren Weg bei einer nachhaltig ausgerichteten Unternehmensfinanzierung zu finden und umzusetzen.

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