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BIODIVERSITÄT & KLIMASCHUTZ

KfW: Förderung für die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen

Klimawandel und Biodiversität hängen eng miteinander zusammen. Durch natürliche Klimaschutzmaßnahmen an Gebäuden und auf dem Betriebsgelände können Unternehmen einen wertvollen Beitrag leisten – und zugleich ein angenehmes Arbeitsklima schaffen. Eine neue Förderung der KfW unterstützt dabei.

KfW Titel

© KfW / Petair

Dass einem etwas gefehlt hat – ein Gefühl, ein Geruch, ein Geräusch – fällt manchmal erst auf, wenn dieses Etwas plötzlich wieder da ist. So mag es vielen ergehen, die das Firmengelände der Alfred Kärcher SE & Co. KG im baden-württembergischen Winnenden besuchen. Denn hier herrscht ein Summen und Brummen, ein Zwitschern und Quaken, wie man es auf einem Firmengelände nicht erwartet.

Der Grund für die akustische Vielfalt? Kärcher hat sich 2015 für eine naturnahe Gestaltung seines Stammsitzes entschieden. Wildblumenwiesen und begrünte Dächer, Felsen und kleine Schluchten, Hecken und Gehölze sowie ein zweieinhalb Hektar großes Biotop locken seither zahlreiche Tiere auf das Firmengelände. Darunter sind auch bedrohte Arten wie Wildbienen und Wechselkröten, Feuerfalter und Zauneidechsen, die teilweise schon früher hier lebten.

Unternehmen, die es dem Hersteller von Reinigungsgeräten gleichtun wollen, können auf finanzielle Unterstützung durch die KfW setzen.

Artenvielfalt und Klimaschutz gehören zusammen

Das Umweltprogramm der Förderbank unterstützt umweltfreundliche Investitionen von Unternehmen – vom kreislauforientierten Umgang mit Ressourcen bis hin zu Luftreinhaltung und Lärmschutz.

Für naturnahe Klimaschutzmaßnahmen gibt es seit Juli 2023 neben der zinsvergünstigten Kreditfinanzierung von bis zu 25 Mio. Euro einen Tilgungszuschuss von 40 bis 60 Prozent, der nicht zurückzuzahlen ist. Zu den mit Tilgungszuschuss geförderten Maßnahmen gehören zum Beispiel die Anlage von Biotopen, Flächenentsiegelung und Renaturierung, Dach- und Gebäudebegrünung oder dezentrales Niederschlags- und Wassermanagement.

Gefördert werden Unternehmen jeder Größe, Einzelunternehmer sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler.

Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken.

© KfW / ASCS

Gewerbliche Grünflächen: Wie Unternehmen Biodiversität fördern können

Doch wie gestaltet man das unternehmenseigene Gelände so, dass die Biodiversität gefördert wird? Hierfür gibt es zahlreiche Ansatzpunkte. So können versiegelte Flächen entsiegelt oder durch neue Biotope ausgeglichen werden, indem andere Grundstücksflächen der Natur überlassen werden: Die Gestaltungsmöglichkeiten reichen dabei von Ast- und Steinhaufen über Baumbepflanzung und Blumenwiese bis hin zur Schafweide.

Empfehlenswert ist zudem die Begrünung von Dächern und Fassaden. Bei Kärcher in Winnenden beispielsweise sind die Dächer extensiv begrünt. Hier zeigt sich ein weiterer positiver Effekt mit Blick auf den Klimawandel. Das Gründach speichert Regenwasser und sorgt so dafür, dass jahreszeitbedingte Temperaturschwankungen ausgeglichen werden.

Extensive und intensive Dachbegrünung. Worum geht es?

Als extensive Dachbegrünung bezeichnet man die Bepflanzung mit Kräutern, Gräsern und Moosen, die sich weitgehend selbst erhalten und weiterentwickeln. Der Pflegeaufwand ist überschaubar, eine zusätzliche Bewässerung nicht erforderlich. Unter einer Intensivbegrünung hingegen kann man sich eine Art Dachgarten vorstellen. Dieser ist aufwendiger gestaltet, mit Stauden und Sträuchern, manchmal auch Rasenflächen oder sogar Bäumen. Ein solcher Dachgarten muss intensiv gepflegt werden, kann dafür aber auch als Aufenthaltsort für die Mitarbeiter genutzt werden.

Auch kleinere Flächen können zur Biodiversität beitragen. Wer Zäune und andere Grundstückgrenzen mit Wildstauden verschönert, wer Mauern und Fassaden begrünt, wer Fugen aktiv bepflanzt, anstatt verzweifelt gegen Unkraut anzukämpfen, der hat schon viel getan.

KfW Doppelbildbox

Begrünter Innenhof bei Kärcher in Winnenden: „Hier wächst ausschließlich, was hier ohnehin beheimatet ist. | © KfW / Maria Stark

Repräsentativ und artenreich: Am grünen Unternehmenssitz fühlen sich alle wohl

Und so sitzt man in Kärchers 1.260 Quadratmeter großen Innenhof nun zwischen Felsen, Wildblumen und Sträuchern. Bei den Mitarbeitenden und Gästen komme das gut an, berichtet Denis Tränkle, Fachreferent im Visitor Experience Management. „Wir bekommen sehr viel positives Feedback.“

Naturgartenplanerin Maria Stark, die den Innenhof geplant hat, bestätigt, dass viele Unternehmen gute Erfahrungen mit naturnah gestalteten Firmengeländen machen. „So können sich Betriebe einen schönen und repräsentativen Unternehmenssitz schaffen, der zugleich artenreich und ökologisch wertvoll ist.“

Damit sich in der grünen Umgebung aber nicht nur Menschen, sondern auch Tiere wohlfühlen, ist ein Kriterium bei der Pflanzenauswahl besonders wichtig: Regionalität. Darauf hat man bei Kärcher geachtet. „Hier wächst ausschließlich, was hier ohnehin beheimatet ist“, sagt Denis Tränkle.

Das Summen und Brummen, Zwitschern und Quaken ringsum beweist, dass das Unternehmen einiges richtig gemacht hat.

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